Ein 68-jähriger Mann aus Harsefeld (Landkreis Stade) ist Opfer eines raffinierten Telefonbetrugs geworden. Die Täter nutzten eine neue Variante der bekannten Masche „falscher Polizeibeamter“. Vor dem Pfingstwochenende klingelte das Festnetztelefon des Mannes. Es meldete sich ein Herr Weber von der Kriminalpolizei, der von einem Einbruch in der Nähe berichtete. Zwei Einbrecher habe man festnehmen können. Üblicherweise erklären Betrüger in solchen Fällen, dass ein Zettel mit der Adresse des Angerufenen bei den Tätern gefunden worden sei und man mit einem Einbruch rechne. Um Wertsachen zu sichern, bieten die falschen Beamten dann an, diese abzuholen – ein Trick, bei dem die Opfer ihre Wertgegenstände verlieren.
Im aktuellen Fall nahmen die Täter jedoch einen anderen Weg. Sie behaupteten, einer der festgenommenen Kriminellen habe den Ermittlern gestanden, dass ein Komplize als Mitarbeiter in einer örtlichen Bank eingeschleust worden sei. Dieser könne angeblich Unterschriften auf Auslandsüberweisungen fälschen. Um das Ersparte zu schützen, erklärte der angebliche Polizist, dass nur Beträge bis 10.000 Euro von der Staatsanwaltschaft gesichert seien – alles darüber hinaus müsse gesondert verwahrt werden. Der 68-Jährige wurde durch mehrere Anrufe unter Druck gesetzt und dazu gebracht, eine hohe Überweisung an die Betrüger zu tätigen, inklusive eines unauffälligen Verwendungszwecks.
In dem Glauben, sein Geld sei nun in sicheren Händen, vertraute der Senior weiter dem Anrufer. Der falsche Polizeibeamte versprach ein persönliches Treffen sowie Informationen zur Festnahme der angeblichen Täter. Doch als weder das Treffen stattfand noch weitere Rückmeldungen kamen, dämmerte dem Mann langsam die bittere Wahrheit: Er war einem professionell organisierten Betrug zum Opfer gefallen, bei dem ihm ein hoher Geldbetrag entwendet wurde.