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Harburg (Kreis)
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Trickbetrug: Bankhaftung bei Betrug durch Call-ID-Spoofing

Ein Mann wurde Opfer eines Betrugs, bei dem sich Kriminelle am Telefon als Bankmitarbeiter ausgaben. Sie überredeten ihn, eine pushTAN freizugeben, weil angeblich eine Rückbuchung notwendig sei. Tatsächlich genehmigte er jedoch eine Überweisung von 10.000 Euro auf ein fremdes Konto. Die Bank weigerte sich, das Geld zu erstatten, und der Fall ging vor Gericht.

Was hat das Oberlandesgericht Bremen (1 U 32/24 entschieden?

  1. Bestätigte Autorisierung:
    Das Gericht stellte klar, dass die Freigabe der pushTAN als Zustimmung zur Zahlung gilt, auch wenn der Kunde dachte, er mache etwas anderes. Es war seine Verantwortung, die Zahlung sorgfältig zu prüfen.
  2. Anfechtung möglich:
    Der Mann durfte die Zahlung anfechten, weil er durch die Betrüger getäuscht wurde. Das heißt, die Zahlung wird rückwirkend als ungültig angesehen.
  3. Grobe Fahrlässigkeit des Kunden:
    Das Gericht entschied, dass der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat, weil er:
     
    • einer telefonischen Aufforderung von Fremden folgte,
    • die Zahlungsdetails nicht überprüfte und
    • Warnungen seiner Bank ignorierte.
  4. Schadenersatz zugunsten der Bank:
    Trotz der Anfechtung konnte die Bank Schadenersatz vom Kunden verlangen, weil dessen große Fahrlässigkeit den Betrug ermöglicht hat.

Warum musste die Bank nicht haften? 

Die Bank hatte ihre Pflicht erfüllt, indem sie Sicherheitsmaßnahmen wie Warnhinweise bereitstellte. Kunden müssen diese Informationen beachten und ihre Zugangsdaten, wie die pushTAN, niemals weitergeben.


Wichtige Tipps zur Prävention von Betrug

  • Vertrauen Sie nicht blind auf Anrufe: 
    Betrüger können Telefonnummern fälschen, sodass es aussieht, als würde die Bank anrufen.
  • Geben Sie keine TANs am Telefon weiter: 
    Ihre Bank wird niemals telefonisch oder per E-Mail nach solchen Informationen fragen.
  • Prüfen Sie Zahlungsdetails sorgfältig: 
    Kontrollieren Sie immer die Empfängerdaten und den Betrag, bevor Sie eine Zahlung freigeben.
  • Nutzen Sie die Sicherheitsinformationen Ihrer Bank: 
    Lesen Sie die Hinweise im Online-Banking-Bereich und bleiben Sie über Betrugsmaschen informiert.


Fazit

Betrugsfälle wie Call-ID-Spoofing zeigen, wie wichtig Vorsicht beim Online-Banking ist. Kunden müssen Sicherheitsmaßnahmen ernst nehmen, um sich vor Verlusten zu schützen. Banken spielen ebenfalls eine Rolle, indem sie klare Informationen und Warnhinweise bereitstellen.

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