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Harburg (Kreis)
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Digitale Hilfe bei häuslicher Gewalt: Chatbot bietet schnelle Orientierung

Virtuelle Ersthilfe für Betroffene

Ein neuer Chatbot bietet Menschen, die häusliche Gewalt erleben, eine unkomplizierte Möglichkeit, sich zu informieren und erste Schritte in Richtung Hilfe zu unternehmen. Das digitale Angebot richtet sich insbesondere an Personen, die Hemmungen haben, direkt Polizei oder Beratungsstellen zu kontaktieren. Ziel ist es, niedrigschwellig über Rechte, Handlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote aufzuklären.

Europäische Zusammenarbeit für mehr Schutz

Der Chatbot wurde im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „Improve“ entwickelt. Beteiligt waren Institutionen aus mehreren Ländern – darunter Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Polizeiakademien. Die technische Umsetzung übernahm ein finnisches Start-up. Der Dienst ist über die Website ainoaid.fi erreichbar und bietet Informationen auf Deutsch und Englisch.

Aufklärung über Gewaltformen

Viele Betroffene sind unsicher, ob das, was sie erleben, tatsächlich als häusliche Gewalt gilt. Genau hier setzt der Chatbot an: Er erklärt, was unter psychischer, physischer oder sexueller Gewalt verstanden wird – und was man dagegen tun kann. Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt zeigen, dass sich viele Opfer selbst die Schuld geben und daher lange schweigen.

Rund um die Uhr erreichbar

Der Chatbot ist jederzeit verfügbar und bietet eine erste Orientierung – anonym, kostenlos und ohne Risiko. Er ersetzt keine persönliche Beratung, kann aber der erste Schritt aus einer belastenden Situation sein. Das digitale Angebot schließt eine wichtige Informationslücke und erleichtert den Zugang zu weiterführender Hilfe.


Präventionshinweise:

  • Häusliche Gewalt ist niemals gerechtfertigt – die Schuld liegt nicht bei den Betroffenen.
  • Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen über Ihre Situation.
  • Nutzen Sie anonyme und sichere Informationsquellen wie ainoaid.fi.
  • Bei akuter Gefahr: Wählen Sie den Notruf 110.
  • Beratungsstellen wie der WEISSE RING und Frauenhäuser bieten Unterstützung – auch ohne Polizeikontakt.
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