Die aktuelle Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) verdeutlicht: Gewalt gegen Frauen nimmt in nahezu allen Deliktsbereichen zu. Das Bundeslagebild 2024 liefert wichtige Erkenntnisse zur polizeilich registrierten geschlechtsspezifischen Gewalt und soll dazu beitragen, Prävention und Strafverfolgung gezielt zu verbessern.
2024 wurden in fast allen betrachteten Straftatbereichen mehr weibliche Opfer gezählt:
Der Großteil der registrierten Opfer sexualisierter Gewalt ist weiblich (rund 86 %). Viele Betroffene sind minderjährig. Die häufigsten Delikte sind sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und sexueller Missbrauch.
Auch häusliche Gewalt bleibt ein gravierendes Problem: Rund 70 % der Opfer sind Frauen. Die Zahl der Tatverdächtigen steigt ebenfalls.
Gewalt im Netz – Stalking, Bedrohungen, Cybergrooming – trifft zunehmend Frauen und Mädchen. Sie wirkt oft gemeinsam mit analoger Gewalt und führt zu erheblichen psychischen Belastungen.
Nach wie vor sind Frauen und Mädchen die Hauptbetroffenen sexueller Ausbeutung. Täter nutzen häufig emotionale Abhängigkeit, etwa durch die sogenannte „Loverboy-Methode“.
Gewalt gegen Frauen entsteht häufig in einem Umfeld, das Gleichberechtigung ablehnt. Hassinhalte und Falschinformationen im Internet verstärken diese Einstellungen und können Gewaltbereitschaft fördern.
Die BKA-Dunkelfeldstudie zeigt: Viele Taten werden nicht angezeigt – oft aus Angst, Scham oder Abhängigkeit. Besonders Partnerschaftsgewalt hat eine sehr niedrige Anzeigequote von unter fünf Prozent.
Wichtige Anlaufstellen für Betroffene und Unterstützende: