Seit dem Start des Hilfetelefons „Gewalt an Männern“ im April 2020 verzeichnet das Angebot einen stetigen Anstieg an Beratungskontakten. 2023 erreichte die Zahl mit 4.037 Anfragen einen neuen Höchststand. Ursprünglich in Nordrhein-Westfalen und Bayern initiiert, wird das Projekt inzwischen auch von Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz unterstützt. Die Erweiterung ermöglichte eine verbesserte Qualität und Reichweite der Hilfe.
Laut dem Bundeslagebild „Häusliche Gewalt 2023“ waren 29,5 Prozent der Betroffenen männlich. Obwohl Frauen häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind, zeigt die Statistik: Auch Männer sind Opfer – vor allem in Partnerschaften, aber auch am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. Das Männerhilfetelefon bietet hier eine wichtige Unterstützung.
Im Fokus der Beratung stehen vor allem psychische und körperliche Gewalt, insbesondere innerhalb von Partnerschaften. Auch Angehörige und Fachkräfte nutzen das Angebot. Neben der telefonischen Beratung existieren in Nordrhein-Westfalen Schutzwohnungen für betroffene Männer und ihre Kinder an fünf Standorten. Gleichstellungsministerin Josefine Paul betont: „Gewalt an Männern darf kein Tabu sein.“ Angesichts des gestiegenen Beratungsbedarfs spricht sich das Land Nordrhein-Westfalen für eine Ausweitung des Angebots auf Bundesebene aus.