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Harburg (Kreis)
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Lass dich nicht k.o. tropfen - Vorsicht an den "tollen Tagen"!

Weiberfastnacht fällt in diesem Jahr auf den 8. Februar. Bald ist es soweit, dann beginnt der Höhepunkt des Karnevals und die "tollen Tage" folgen.

Auch aus dem Landkreis Harburg werden Narren an hiesigen Karnevalsfeiern teilnehmen oder gar den weiten Weg zu den Jecken nach Düsseldorf, Köln oder Mainz wagen. Leider ist die Karnevalszeit aber auch immer eine Zeit der besonderen Gefahren für die Feiernden, denn wenn Bier, Wein, Sekt oder Hochprozentiges fließen und das Stimmungsbarometer auf „Spaßhaben“ steht, dann bleiben Vorsicht und gesundes Misstrauen häufig auf der Strecke.


Aber nicht jeder meint es gut mit dir, wie folgender Fall zeigt:

In einer ausgelassenen Atmosphäre auf einer Karnevalsfeier lernt eine junge Frau einen vermeintlich charmanten Mann kennen. Sie unterhalten sich, lachen und haben sichtlich Spaß miteinander. Unbemerkt jedoch, schüttet der Mann heimlich K.-o.-Trop­fen in das Glas der jungen Frau, während diese abgelenkt ist.

Mit der Zeit beginnt die Wirkung der K.-o.-Trop­fen und die Frau fühlt sich plötzlich desorientiert und schwach. Ihre Sinne verschwimmen, und sie verliert die Kontrolle über ihren Körper. Der Mann, der sich als falscher Vertrauter herausstellt, nutzt die Situation aus und isoliert die junge Frau von ihren Freunden.

Die Konsequenzen für die Frau sind schwerwiegend. Sie kann sich nicht mehr wehren oder Hilfe suchen. Der Mann hat die Möglichkeit, die Frau zu manipulieren und unangemessene Handlungen an ihr vorzunehmen. Die junge Frau wird Opfer von sexuellem Missbrauch und erleidet nicht nur physische, sondern auch emotionale Traumata.

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Nils Petersen (Pattensener Faslamsklub e. V.) und Jessica Psoch (WEISSER RING) präsentieren das Plakat. Foto. Michael Kropp

 Der WEISSE RING im Landkreis Harburg führt in dieser Karnevalssaison eine Plakataktion zum Thema "Lass dich nicht k. o. tropfen" durch. Hierdurch sollen die Feiernden sensibilisiert und ermutigt werden, ihre Getränke im Auge zu behalten, aufeinander aufzupassen und im Falle von Verdachtsmomenten sofort Hilfe zu suchen. Der auf dem Plakat gedruckte QR-Code gibt Auskunft über die Kontaktdaten der Außenstelle, so dass bei Kontaktaufnahme des Opfers schnellstmöglich Unterstützung geleistet werden kann.

K.-o.-Trop­fen kann man weder riechen noch schmecken. Foto: Michael Kropp


Wie kann ich MICH vor der Verabreichung von K.-o.-Trop­fen SCHÜTZEN?

  • Lass Dein Glas oder Deine Flasche nie unbeobachtet!
  • Wenn Du unsicher bist: Lass Dein Getränk lieber unausgetrunken stehen!
  • Nimm keine offenen Getränke von Unbekannten an, lass Dich nicht dazu überreden!
  • Hör auf Dein Bauchgefühl und meide Personen, die Dir komisch vorkommen!
  • Zögere nicht, den Ort (Party, Disco) zu verlassen!

Wie kann ich ANDERE vor der Verabreichung von K.-o.-Trop­fen SCHÜTZEN?

  • Teile ihnen Deine Beobachtung mit!
  • Vereinbart, dass Ihr gemeinsam kommt und auch wieder gemeinsam geht. Haltet Euch aber auch an diese Vereinbarung!
  • Passt gegenseitig auf Eure Getränke auf!
  • Passt gegenseitig auf Euch auf! So erkennt Ihr die Warnzeichen. Handelt sofort bei einem Verdacht!

Wie soll ich mich VERHALTEN, wenn ich den VERDACHT habe, dass mir oder einer anderen Person K.-o.-Trop­fen verabreicht wurden?

  • Wenn Du Dich unwohl fühlst oder Dir schlecht wird: Sprich sofort Freunde, Bekannte oder das Personal an und bitte sie um Hilfe!
  • Hast Du den Verdacht, K.-o.-Trop­fen zu Dir genommen zu haben, vertraue Dich einem Arzt an oder begib Dich direkt in die Notfallambulanz eines Krankenhauses!
  • Achtung: K.-o.-Trop­fen lassen sich im Körper nur kurz nachweisen. Die Tropfen werden im Blut nach ca. 8 Stunden und im Urin nach maximal 12 Stunden vollständig abgebaut!
  • Ruf im Zweifel immer die 110 (Polizei-Notruf) oder die 112 (Feuerwehr, Rettungsdienst)!
  • Erstatte Strafanzeige!
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