Die Wohnungssuche gestaltet sich aktuell schwierig, und Betrüger nutzen dies aus, warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen in Hannover. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) setzen sie raffinierte Methoden ein, um vermeintlich attraktive Wohnungen anzubieten, die jedoch nicht existieren. Seriöse Immobilienportale im Internet werden missbraucht, und auch in sozialen Netzwerken lauern Betrüger, beispielsweise in Facebook-Gruppen für Wohnungssuchende.
Eine gängige Masche ist es, dass vermeintliche Vermieter behaupten, im Ausland zu leben und eine Wohnung in Deutschland vermieten zu wollen. Sie schicken Bilder der Wohnung sowie Ausweisfotos und fordern eine Sicherheitsleistung per Vorkasse, um angebliche Reisekosten zu vermeiden. Wer bezahlt, erhält jedoch weder Schlüssel noch Wohnung.
Ein weiterer Trick besteht darin, angebliche Wohnungsschlüssel per Nachnahme zu versenden. Der Empfänger bezahlt einen vorab vereinbarten Preis, doch der Schlüssel passt höchstwahrscheinlich nicht zur Wohnung. Oder die Betrüger mieten über Airbnb eine Wohnung, für die der echte Vermieter einen Schlüssel in einem Schlüsseltresor deponiert hat, und die Opfer überweisen Geld, ohne eine Rückbuchungsmöglichkeit zu haben.
Um echte Besichtigungen vorzutäuschen, mieten die Täter kurzfristig eine Wohnung und setzen die Interessenten unter Druck, indem sie behaupten, es gebe andere Interessenten. Im vertraulichen Gespräch wird dann ein Vorkaufsrecht oder Sonderstatus angeboten, wenn der Interessent eine höhere Summe vorab überweist.
Das Landeskriminalamt rät dringend davon ab, vorab Geld zu schicken oder sensible Daten preiszugeben. Auch Ausweis- und Privatfotos der angeblichen Vermieter sollten skeptisch betrachtet werden, da sie in der Regel gestohlen sind. Präventive Maßnahmen wie die Bilderrückwärtssuche, Überprüfung der Wohnlage mittels Kartendiensten und Satellitenbildern sowie Achtsamkeit auf Unstimmigkeiten in den Anzeigenbildern sind empfohlen. Interessenten sollten Screenshots der Wohnungsanzeigen machen und bei Verdacht von Missbrauch diese dem Immobilienportal sowie der Bank melden. Im Ernstfall ist eine Anzeige bei der Polizei ratsam.