Eine österreichische Studie zeigt: Je gleichberechtigter die Arbeitsteilung und Entscheidungsfindung in Familien, desto geringer ist das Risiko für häusliche Gewalt. Die Untersuchung "GEQ AT – Gender Equality and Quality of Life Austria" bestätigt Ergebnisse aus Polen und Norwegen. Personen, die in gleichberechtigten Haushalten aufwuchsen, berichteten deutlich seltener von körperlicher Gewalt.
Die Studie, an der rund 2300 Österreicher teilnahmen, belegt: Je gerechter bezahlte und unbezahlte Arbeit verteilt sind, desto niedriger ist das Gewaltaufkommen in Partnerschaften. Bei Ungleichgewichten steigt die Gewaltquote auf über 20 Prozent. Besonders betroffen sind Familien, in denen der Vater die alleinige Entscheidungsgewalt hat – hier berichteten 35 Prozent von erlebter Gewalt.
In Österreich dominiert weiterhin ein traditionelles Familienmodell. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, dass Aufgaben in Haushalt und Kinderbetreuung gleich verteilt seien. Zudem meinten 50 Prozent der Männer, dass sie sich in der Partnerschaft durchsetzen müssten, was das Risiko für häusliche Gewalt erhöht.
Auch Studien aus Deutschland, wie der "Familienreport" des Bundesfamilienministeriums, zeigen, dass gleichberechtigte Arbeitsteilung Gewaltprävention fördern kann. In Deutschland gaben etwa 20 Prozent der Frauen in einer 2020 veröffentlichten Studie an, körperliche oder psychische Gewalt in der Partnerschaft erlebt zu haben – häufig korreliert mit ungleichen Machtverhältnissen.
Die Studie betont folgende Maßnahmen, um Gewalt in Familien zu verringern:
Gleichberechtigung stärkt nicht nur Partnerschaften, sondern senkt das Risiko häuslicher Gewalt deutlich.