Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) haben rund 30% der abhängig Beschäftigten, die regelmäßig mit betriebsfremden Personen wie Kunden oder Patientinnen und Patienten zu tun haben, innerhalb des letzten Jahres verbale oder psychische Übergriffe erfahren. Besonders betroffen sind dabei Mitarbeitende im Gesundheits- und Sozialwesen sowie der öffentlichen Verwaltung, in denen mehr als die Hälfte der Befragten von verbalen Übergriffen berichtete. Auch Branchen wie Verkehr, Handel und Erziehung sind betroffen, hier gaben mehr als ein Drittel der Beschäftigten entsprechende Ereignisse an. Beleidigungen und Schikanen sind dabei die häufigsten Formen der Gewalt.
Körperliche Übergriffe, wie Schläge oder Schubsen, sind deutlich seltener, jedoch ebenfalls ein Thema. Etwa 8% der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten körperliche Gewalt erlebt zu haben. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen, hier liegt der Anteil bei rund 22%. Während körperliche Übergriffe insgesamt weniger häufig sind, berichteten einige Branchen von einem Anstieg von Gewaltvorfällen.
Die Umfrage zeigt, dass Betriebe zunehmend präventive Maßnahmen ergreifen. Deeskalationstrainings, Notfallpläne und psychologische Erstbetreuung gehören bereits zu den gängigen Angeboten. Doch trotz dieser Bemühungen haben nur rund die Hälfte der Betroffenen Vorfälle ihren Vorgesetzten gemeldet. Hier liegt noch ein großes Potenzial, um die Meldung von Gewaltereignissen zu fördern und eine Kultur des Hinschauens zu etablieren. Die DGUV appelliert an alle Unternehmen, systematisch Gewaltvorfälle zu erfassen und auf Prävention zu setzen.