Eine neue Bilanz zeigt, dass mehr als die Hälfte der Internetnutzer Opfer von Cyberkriminalität wurde. Dennoch bleibt die Reaktion vieler Betroffener aus.
Im vergangenen Jahr erlebte die Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland Cyberkriminalität. 61 Prozent gaben an, Opfer von Betrug, Phishing oder Schadsoftware geworden zu sein. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr – damals waren es 67 Prozent – bleibt die Bedrohung hoch. Experten führen die rückläufigen Zahlen auf wachsamere Nutzer zurück, mahnen jedoch, dass mehr für die Cybersicherheit getan werden muss.
Am häufigsten wurden Internetnutzer Opfer von Betrug beim Online-Shopping (36 Prozent), Phishing-Angriffen (30 Prozent) und Schadsoftware wie Viren (24 Prozent). Weniger häufig, aber dennoch bemerkenswert, sind Angriffe wie Quishing, bei dem QR-Codes zu betrügerischen Websites führen, sowie neue Bedrohungen durch Künstliche Intelligenz, wie Deepfake-Betrug.
Der durchschnittliche finanzielle Schaden durch Cyberkriminalität liegt bei 219 Euro. Ein Viertel der Opfer erlebte jedoch keinen finanziellen Verlust. Auffällig ist, dass nur 26 Prozent der Betroffenen Strafanzeige erstatteten, was auf eine hohe Dunkelziffer hinweist. Die Mehrheit der Opfer suchte stattdessen Unterstützung im privaten Umfeld oder passte ihre Sicherheitsmaßnahmen an, etwa durch das Ändern von Passwörtern.
Cyberkriminalität bleibt ein ernstes Thema, doch durch Wachsamkeit und präventive Maßnahmen können Sie sich besser schützen.