Zweimal im Jahr treffen sich die ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfer der Außenstelle des WEISSEN RINGS im Landkreis Harburg zu einer fachbezogenen Fortbildung – so auch am 16. April 2025. Insgesamt 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen diesmal zusammen, um ihr Wissen zu erweitern und sich im Austausch mit Fachkräften über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Ein besonderer Schwerpunkt dieser Fortbildung lag auf dem Thema Kinderschutz. Dazu durfte die Außenstellenleiterin Vera Theelen zwei Referentinnen vom Kinderschutzbund im Landkreis Harburg begrüßen: Lisa Schneider und Simona Wriede. Der Kinderschutzbund ist seit vielen Jahren ein verlässlicher und wichtiger Netzwerkpartner der Außenstelle – eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet beide Organisationen.
Der Kinderschutzbund setzt sich parteiisch für die Belange und Rechte von Kindern ein, unterstützt Familien in Krisensituationen und wirkt sowohl präventiv als auch intervenierend bei Gefährdungslagen. Bei Fällen von Kindeswohlgefährdung – sei es im familiären Umfeld oder durch äußere Einflüsse – ist der Kinderschutzbund neben dem Jugendamt eine der zentralen Anlaufstellen für betroffene Familien.
Simona Wriede (Kinderschutzbund), Vera Theelen (WEISSER RING), Lisa Schneider (Kinderschutzbund). Foto: Michael Kropp
In ihrem Vortrag informierten die Referentinnen über die Abläufe bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Im Mittelpunkt standen dabei die relevanten Verfahrensschritte, die gesetzlichen Grundlagen sowie der Schutzauftrag gemäß § 8a des Sozialgesetzbuches VIII. Dabei wurde besonders hervorgehoben, dass § 8a ein Präventionsparagraf ist, der nicht nur bei akuter Gefährdung greift, sondern bereits frühzeitig genutzt werden sollte, um mögliche Risiken für das Kindeswohl zu erkennen und geeignete Hilfen einzuleiten.
Für die Opferhelferinnen und Opferhelfer des WEISSEN RINGS sind diese Kenntnisse von großer Bedeutung. Auch wenn sich unsere Arbeit in erster Linie an erwachsene Opfer von Straftaten richtet, sind Kinder oft mittelbar oder unmittelbar mitbetroffen. Damit Erziehungsberechtigte – vor allem der nicht-gewalttätige Elternteil – kompetent beraten und gestärkt werden können, ist ein solides Wissen über die Strukturen und Maßnahmen im Kinderschutz essenziell.
Die Fortbildung hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll der interdisziplinäre Austausch ist. Der WEISSE RING bedankt sich herzlich bei Lisa Schneider und Simona Wriede für ihren praxisnahen Input und freut sich auf die Fortsetzung der bewährten Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund. Es bleibt das gemeinsame Ziel, Kinder bestmöglich zu schützen und präventiv tätig zu werden – denn Kinderschutz beginnt nicht erst mit dem Verdacht, sondern mit Aufmerksamkeit und Zusammenarbeit.