Immer mehr Kinder und Jugendliche werden im Internet Opfer sexueller Belästigung. Besonders die Erpressung mit intimen Bildern (Sextortion) und das gezielte Ansprechen durch Erwachsene (Cybergrooming) stellen ernste Gefahren dar. Expertinnen und Experten warnen vor steigenden Fallzahlen und fordern mehr Aufklärung.
Sextortion, also die Erpressung mit intimen Bildern, nimmt drastisch zu. Beratungsstellen verzeichnen jedes Jahr einen Anstieg der gemeldeten Fälle. Besonders perfide ist die Strategie der Täter: Sie geben sich als Gleichaltrige aus, bauen Vertrauen auf und verleiten Jugendliche dazu, intime Bilder oder Videos zu verschicken. Anschließend drohen sie mit der Veröffentlichung, falls kein Geld gezahlt wird.
In jüngster Zeit hat sich das Vorgehen der Erpresser verändert. Um ihrer Drohung sofort Glaubwürdigkeit zu verleihen, senden sie bereits erste Bilder an das Umfeld des Opfers. Dadurch steigt der Druck auf die Betroffenen erheblich.
Beim Cybergrooming versuchen Erwachsene, sich über soziale Medien, Messenger oder Onlinespiele das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen zu erschleichen. Die Täter geben sich oft als Gleichaltrige aus und investieren viel Zeit in die Kontaktaufnahme. Ziel ist es, persönliche Informationen und intime Bilder zu erhalten oder reale Treffen zu erzwingen.
Eltern sollten offen mit ihren Kindern über die Risiken im Netz sprechen. Schuldzuweisungen und Vorwürfe sind kontraproduktiv, wenn ein Kind Opfer von Erpressung wird. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und den Jugendlichen zu unterstützen. Zudem sollten Beweise gesichert und die Polizei informiert werden.
Die Aufklärung und Prävention im Umgang mit digitalen Medien ist entscheidend, um Kinder und Jugendliche vor diesen Gefahren zu schützen. Nur durch Information und Sensibilisierung können wir verhindern, dass junge Menschen Opfer von Sextortion oder Cybergrooming werden.