In den vergangenen Wochen wurden vermehrt E-Mails gemeldet, in denen ein angebliches „Europäisches Institut für Finanzinnovation und Sicherheit“ (EIFIS) vor einem angeblichen Missbrauch persönlicher Daten warnt. Die Schreiben wirken offiziell, enthalten persönliche Angaben und nennen den bekannten Identitätsdienstleister IDnow als Quelle.
Die E-Mails fordern die Empfänger auf, einen sogenannten „Identitätsschutz“ über eine verlinkte Webseite zu beantragen – doch Vorsicht: Sowohl das Institut als auch die Webseite sind frei erfunden. Es handelt sich um eine professionell aufbereitete Betrugsmasche.
Die betrügerische Nachricht behauptet, persönliche Daten wie Steuer-ID, IBAN oder Geburtsdatum seien mit einem gefälschten Ausweis bei IDnow verwendet worden. Angeblich sei die Identitätsprüfung fehlgeschlagen – und jetzt sei Gefahr im Verzug.
Das vermeintliche Institut bietet daraufhin kostenfrei Hilfe an: Durch Klicken eines Links könne ein persönlicher Schutzprozess gestartet werden. Der Trick: Auf der gefälschten Seite sollen die Opfer ihre echten Daten eingeben – genau das ist das Ziel der Täter.
Später folgen oft weitere E-Mails, in denen die Empfänger aufgefordert werden, ihre „Fallnummer“ einzugeben oder an einem „EU-Programm“ teilzunehmen. Auch hier werden immer mehr Daten abgefragt – etwa Telefonnummern, Mailadressen oder sogar Ausweiskopien.
Die gefälschte Seite wirkt auf den ersten Blick sehr seriös: Sie ist im Stil echter europäischer Institutionen gestaltet, verweist sogar auf die Europäische Investitionsbank (EIB) und verwendet reale Adressen. Doch weder die EIB noch IDnow haben irgendetwas mit diesen E-Mails oder der Webseite zu tun. Beide Organisationen haben bereits öffentlich Stellung bezogen und vor dem Betrug gewarnt.
Die Betrugsmasche ist darauf ausgelegt, Vertrauen zu gewinnen und sensible Daten zu sammeln. Selbst wer zunächst nur vermeintlich harmlose Angaben macht, kann dadurch Opfer von weiterem Missbrauch werden. Zahlungsaufforderungen oder Forderungen zur Ausweisübermittlung sind künftig denkbar.
Diese Betrugsmasche zeigt, wie geschickt und überzeugend Cyberkriminelle mittlerweile vorgehen. Ein gesundes Maß an Skepsis und Aufmerksamkeit ist der beste Schutz gegen den Missbrauch Ihrer Daten.