Immer häufiger berichten Nutzer, dass sie plötzlich ohne ihr Zutun in WhatsApp- oder Telegram-Gruppen landen. Der Inhalt scheint harmlos oder sogar verlockend: Es gibt angeblich lukrative Nebenjobs oder exklusive Anlagetipps. Doch was nach harmloser Kommunikation aussieht, ist in Wirklichkeit Teil organisierter Betrugsstrategien. Die Mitglieder dieser Gruppen – scheinbar ebenfalls überrascht – sind oft gefälschte Profile. Sie sollen Vertrauen schaffen, um den Betrug glaubwürdiger wirken zu lassen.
Eine weit verbreitete Masche: Es wird ein leichter Nebenverdienst versprochen. Nutzer sollen Social-Media-Kanäle liken oder Inhalte teilen und Screenshots als „Beweis“ senden. Dafür wird ein Tagesverdienst zwischen 200 und 800 Euro in Aussicht gestellt. Die Auszahlung soll über eine Telegram-Gruppe erfolgen.
Ziel der Täter: persönliche Daten wie Bankverbindungen oder Adressen abgreifen. In vielen Fällen erhalten Betroffene zu Beginn tatsächlich kleine Beträge – ein Trick, um Vertrauen aufzubauen. Danach werden Gebühren für angeblich lukrativere Aufträge gefordert. Diese Aufträge existieren nicht – das eingezahlte Geld ist verloren.
Auch vermeintliche Investitionsangebote sind beliebt bei Betrügern. Über WhatsApp werden Personen dazu verleitet, kleine Summen auf angeblich sichere Trading-Plattformen einzuzahlen. Die Portale wirken professionell, erste Gewinne werden sogar ausgezahlt.
Doch das ist Teil der Taktik: Die Plattform zeigt gefälschte Kursentwicklungen, um größere Investitionen zu provozieren. Am Ende sind sämtliche Einlagen weg. Die Schäden gehen laut Verbraucherschützern teilweise in sechsstellige Höhen – betroffen sind oft auch Ersparnisse oder ganze Altersvorsorgen.
Das Bundeskriminalamt warnt vor einem weiteren Trick: der Penny-Stocks-Masche. In Chatgruppen werben Täter für extrem günstige Aktien mit angeblich hohem Gewinnpotenzial. Kaufen viele, steigt der Kurs kurzzeitig – doch nur die Betrüger profitieren, weil sie zuvor in diese Aktien investiert haben. Sobald sie verkaufen, fällt der Kurs drastisch, und die übrigen Anleger verlieren ihr Geld.