Direkt zum Inhalt
Harburg (Kreis)
Menü

Wenn der Traumjob zur Falle wird: Der „Fake-Job“-Trick 2.0

Bewerbung mit bösem Erwachen

Als sich die 26-jährige Lisa S. auf eine Online-Stellenanzeige als Marketingassistentin beworben hatte, war sie voller Hoffnung. Die Anzeige wirkte professionell, das Unternehmen präsentierte sich mit seriösem Internetauftritt, das Stellenprofil klang vielversprechend. Nur wenige Tage später erhielt Lisa eine Einladung zum Online-Vorstellungsgespräch via Videoanruf – ganz normal in Zeiten digitaler Bewerbungsprozesse.
Doch was wie ein Schritt Richtung Karriere klang, endete in einem Albtraum: Noch während des Gesprächs bemerkte Lisa, dass sich ihr Laptop plötzlich merkwürdig verhielt. Die Kamera ließ sich nicht mehr deaktivieren, Dateien wurden im Hintergrund geöffnet, und kurze Zeit später wurde ihr gesamter Rechner gesperrt. Ein perfider Trick: Hinter dem „Bewerbungsgespräch“ verbargen sich Cyberkriminelle, die gezielt Schadsoftware einschleusten, um an persönliche Daten, Passwörter und sogar Webcam-Aufnahmen zu gelangen. Wenige Tage später wurde ihre Identität missbraucht – unter anderem zur Eröffnung eines Bankkontos.

Neue Masche: „Fake-Job“-Betrug im Netz

Der Fall von Lisa S. ist kein Einzelfall. Jobsuchende berichten von ähnlichen Erfahrungen mit sogenannten „Fake-Job“-Betrügereien. Die Masche ist dabei perfide weiterentwickelt worden: Die Täter locken mit attraktiven Jobangeboten, führen scheinbar professionelle Vorstellungsgespräche – und nutzen dabei jede Gelegenheit, sensible Daten zu sammeln oder Zugang zu Kamera und Mikrofon zu erhalten.

So funktioniert der „Fake-Job“-Trick 2.0:

  • Sicherheit beginnt mit Aufmerksamkeit. Lassen Sie sich nicht blenden – sondern schützen Sie Ihre Daten und Ihre Identität.
  • Die Betrüger schalten gefälschte Stellenanzeigen auf gängigen Jobportalen oder senden personalisierte Einladungen via E-Mail oder Karrierenetzwerke.
  • Jobsuchende werden zu Video-Interviews eingeladen – meist mit kurzfristiger Terminvergabe, um Zeit für Recherche zu vermeiden.
  • Während des Gesprächs wird Schadsoftware eingeschleust, oder es werden gezielt sensible Fragen gestellt, um persönliche Daten abzufischen.
  • In einigen Fällen werden sogar Screenshots oder Videoaufnahmen unbemerkt erstellt – etwa, um Identitätsdiebstahl zu begehen.


Unsere Präventionstipps – So schützen Sie sich:

  • Prüfen Sie das Unternehmen gründlich: 
    Gibt es eine echte Firmenadresse, ein Impressum, nachvollziehbare Referenzen? Rufen Sie im Zweifel direkt beim Unternehmen an.
  • Misstrauen bei zu schnellen Prozessen:
    Seriöse Unternehmen drängen nicht auf sofortige Vorstellungsgespräche oder Entscheidungen binnen Stunden.
  • Keine sensiblen Daten im Erstkontakt: 
    Geben Sie keine Kopien von Ausweis, Kontodaten oder Passwörtern weiter, bevor eine klare Legitimation vorliegt.
  • Technische Vorsicht bei Videocalls: 
    Nutzen Sie eine aktuelle Virenschutzsoftware. Beenden Sie Gespräche sofort, wenn der Rechner sich ungewöhnlich verhält.
  • Kein Zugang zu privaten Geräten: 
    Keine Software installieren, keine Bildschirminhalte teilen, keine Fernzugriffe zulassen – auch wenn es "notwendig für das Gespräch" erscheint.
0 0