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Betrug mit Schockanrufen: Polizei warnt in Aktionswoche vor perfider Masche

Bundesweite Aktionswoche gegen Telefonbetrug

Mit einer Aktionswoche wollen Polizei und Präventionsstellen auf die Gefahr sogenannter Schockanrufe aufmerksam machen. Neben Informationsveranstaltungen und Plakataktionen gibt es telefonische Sprechstunden und die Verteilung von Flyern in Senioreneinrichtungen. Ziel ist es, vor allem ältere Menschen zu sensibilisieren und Betroffene zu ermutigen, Anzeige zu erstatten. Viele Fälle bleiben bisher ungemeldet.

So gehen die Täter vor

Die Betrüger geben sich am Telefon oder per Messenger-Dienst als nahe Angehörige aus – etwa als Kinder oder Enkel – und schildern eine angebliche Notlage, etwa einen Unfall oder eine dringende Geldforderung.
Unter Druck gesetzt, heben die Opfer oft hohe Summen ab und übergeben das Geld an angebliche Boten. Besonders gefährlich: Die Täter arbeiten meist professionell organisiert, oft aus dem Ausland, und täuschen eine glaubwürdige Geschichte vor.

Gezielte Anrufe bei älteren Menschen

Die Anrufe treffen gezielt ältere, häufig alleinlebende Personen. Täter wählen ihre Opfer häufig über Telefonbucheinträge aus, nutzen deren Gutgläubigkeit und Einsamkeit aus und spielen geschickt mit Emotionen.
Zunehmend verlagern sich die Betrugsversuche auch auf Messenger-Dienste wie WhatsApp, wo Täter unter dem Vorwand einer neuen Handynummer Kontakt aufnehmen („Hallo Mama, mein Handy ist kaputt…“).

Schäden in Millionenhöhe

Bundesweit werden jährlich Tausende Fälle gemeldet, die Schadenssummen liegen im Millionenbereich. Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Opfer aus Scham keine Anzeige erstatten. Die Polizei betont: Die Schuld liegt immer bei den Tätern – niemals bei den Opfern.

Warum die Masche funktioniert

Die Täter setzen gezielt auf Angst und Zeitdruck. Wer glaubt, ein Angehöriger sei in Not, reagiert oft emotional statt rational. Dadurch verlieren selbst vorsichtige Menschen den Überblick.

 

So schützen Sie sich vor Schockanrufen

  • Sofort auflegen, wenn Sie unter Druck gesetzt oder um Geld gebeten werden.
  • Rufen Sie Angehörige selbst zurück – aber nur unter den Ihnen bekannten Nummern.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten oder Bankinformationen am Telefon oder per Chat weiter.
  • Lassen Sie niemanden ins Haus, der unangekündigt kommt.
  • Vereinbaren Sie ein Familien-Codewort, um echte Notlagen zu erkennen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn Sie einen Verdacht haben – auch bei einem bloßen Versuch.

Wichtiger Hinweis

Die Polizei oder andere Behörden werden niemals telefonisch Geld fordern oder eine Abholung von Wertsachen anordnen.
Bleiben Sie misstrauisch – und sprechen Sie mit Familie, Freunden und Nachbarn über diese Betrugsmasche.

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