Diese Behörden, Organisationen und Vereine gehören zum Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg. Foto: Michael Kropp
Am 25. November, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, setzte das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg ein starkes Zeichen: In der Winsener Innenstadt fand eine bewegende Mahnwache zum Gedenken an die Opfer von Femiziden statt. Seit nunmehr zehn Jahren beteiligt sich das Netzwerk an den „16 Tagen gegen Gewalt“ – in diesem Jahr mit besonderem Fokus auf das Thema Femizide – getötet, weil sie Frauen sind. Auch der WEISSE RING Außenstelle Landkreis Harburg war als Teil des Netzwerks vor Ort vertreten.
Die Polizei registrierte in Deutschland im Jahr 2024 laut Bundeskriminalamt erneut einen Anstieg häuslicher Gewalt:
Diese Zahlen zeigen, wie dringend es ist, hinzusehen, Betroffene zu unterstützen und Gewalt entschieden entgegenzutreten.
Vor dem Winsener Rathaus entstand ein berührendes Bild: Ein Meer aus Grablichtern, das die erschütternde Realität sichtbar machte und zugleich Raum für Trauer, Solidarität und Innehalten bot. Die Mahnwache erinnerte an Frauen, die durch geschlechtsspezifische Gewalt ihr Leben verloren haben – und setzte ein sichtbares Zeichen für das Recht auf Sicherheit, Würde und ein Leben frei von Gewalt.
Die Veranstaltung wurde von eindrucksvollen Redebeiträgen begleitet, unter anderem von Andrea Schrag, der Gleichstellungsbeauftragten, von Thomas Meyn, dem Leiter der Polizeiinspektion Harburg, von Rudolf Meyer, dem Vorsitzenden des Kreistages, sowie von Silke Lührs vom Verein Gewalt überwinden e. V. In ihren Ansprachen machten sie unmissverständlich deutlich, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen, Betroffenen mehr staatliche und politische Unterstützung zu bieten und Gewalt gegen Frauen klar zu benennen. Sie forderten, Täter stärker in den Fokus zu rücken, jede Form der Täter-Opfer-Umkehr zu unterlassen und Femizid als eigenständige Straftat anzuerkennen.
Viele Menschen folgten der Einladung, gemeinsam der Opfer zu gedenken und Haltung zu zeigen. Die Mahnwache war zugleich Mahnung und Appell: So kann es nicht weitergehen. Gewalt gegen Frauen ist kein Randthema – sie findet mitten in unserer Gesellschaft statt.
Der WEISSE RING dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und setzt sich weiterhin dafür ein, Betroffenen von Gewalt Beistand, Unterstützung und eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten.
Sie möchten Veränderung bewirken und vertreten das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg. Foto: Michael Kropp